Samen in einer Box

Pflanzenproduktion und Pflanzenschutz

Die Pflanzenproduktion ist Grundlage unserer heimischen Nahrungs- und Futtermittelerzeugung und wird immer bedeutsamer im Zusammenhang mit der Sicherung sauberen Trinkwassers, dem Erhalt fruchtbarer Böden und dem Schutz der Artenvielfalt.

Mit integriertem Pflanzenschutz die heimische Produktion sichern

Der hessische Pflanzenschutzdienst (PSD) beim Regierungspräsidium Gießen und der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) arbeiten Hand in Hand nach den Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes. Das bedeutet z.B. die Überwachung von Schaderregern in den landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen, um die Betriebe rechtzeitig mit dem Warndienst zu informieren. Der PSD testet außerdem mit den Beratungskräften des LLH im Versuchswesen zukünftige, für die hessische Landwirtschaft interessante Entwicklungen im Pflanzenschutz und erarbeitet Fachinformationen. Die Beratungskräfte des LLH nutzen die Erkenntnisse, um die hessischen Landwirtschaftsbetriebe bestmöglich zu beraten.

Die umfangreichen ErgebnisseÖffnet sich in einem neuen Fenster dieser Zusammenarbeit sowie Hintergrundinformationen zum integrierten Pflanzenschutz finden Sie auf der Seite des Pflanzenschutzdienstes beim Regierungspräsidium Gießen.

Auf den Seiten des LLHÖffnet sich in einem neuen Fenster finden Sie:

  • Hinweise und Termine zum Sachkundenachweis Pflanzenschutz
  • Wichtige, generelle Hinweise zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Landwirtschaft und Gartenbau (z. B. Abstandsauflagen, Düsenwahl)
  • Einen Pflanzenschutzmittelfinder für den Pflanzenbau sowie Pflanzenschutzmittellisten für den Erwerbsgartenbau
  • Informationen zum Flugverlauf von Maiszünsler, Rapsschädlingen und Kirschessigfliege

Pestizidreduktionsplan

Bis 2030 sollen 30 Prozent weniger Pestizide in Hessen eingesetzt werden. Das hat der Runde Tisch Landwirtschaft und Naturschutz im Jahr 2021 gemeinsam mit  Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz und Hessischer Landesregierung beschlossen. Der Pestizidreduktionsplan zeigt anhand verschiedener kooperativer Maßnahmen, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Diesen reichen über die Land- und Forstwirtschaft, über Kommunen und private Haus- und Kleingärten, bis hin zu überregionalen Forschungsvorhaben. 

Insgesamt stehen über den Maßnahmenzeitraum (2023 bis 2028) rund zwei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung und die Beratungsteams in den beteiligten Behörden werden personell verstärkt.

Digitalisierung im Ackerbau

Mit digitalen Techniken in der Landwirtschaft ist es möglich, vor allem im Ackerbau Dünge- und Pflanzenschutzmittel zielgerichtet und damit sehr sparsam, präzise (teilflächenspezifisch) und umweltschonend aufzubringen. Auf die Düngung haben zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit und die damit verbundene Nährstoffnachlieferung großen Einfluss. Durch die teilflächenspezifische Düngung werden unter anderem Nährstoffausträge in tiefere Bodenschichten und ins Grundwasser vermieden. Mit Hilfe verschiedener Sensoren, die an den Arbeitsmaschinen befestigt sind, werden Daten gesammelt, die eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten zum Pflanzenwachstum bieten. Durch den geringeren Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln werden der Boden und die Umwelt geschont und gleichzeitig Geld gespart. Auch der Arbeitsaufwand für das Düngen kann durch das Erfordernis weniger Überfahrten reduziert werden.

Fördermöglichkeiten

Aufgrund ihrer Komplexität werden solche Technologien bisher kaum in der Praxis angewandt. Doch mehr und mehr Landwirtinnen und Landwirte haben Interesse. Das Hessische Umweltministerium möchte diese Entwicklung begleiten und bietet deshalb eine spezielle Förderung an: Zur Finanzierung der Förderung sind bis Ende 2024 Landesmittel in Höhe von 5 Millionen Euro aus der Digitalen Strategie Hessen vorgesehen. Außerdem wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) das vom Hessischen Landwirtschaftsministerium unterstützte Projekt „Deep Farming“ umgesetzt, mit dem ausgewählte digitale Verfahren miteinander verknüpft und auf Wirtschaftlichkeit und Handhabbarkeit geprüft werden. Die Erkenntnisse, die innerhalb des EIP-Projekt gewonnen werden, stehen dann anderen Landwirtinnen und Landwirten zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Förderung von Digitalisierung in der Landwirtschaft gibt es hier.

Ein Traktor fährt über ein Feld und verteilt Pflanzenschutzmittel

Beratungsangebote

Ansprechpartner für alle Fragestellungen rund um den Ackerbau, Düngung, Boden, Grünland-, Futterbau und Landschaftspflege ist der Fachbereich Pflanzenproduktion beim Landesbetrieb Landwirtschaft HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Beratung, Aufklärung und Schulung zum Thema Pflanzenschutz erhalten Sie beim Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums GießenÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Vollzugsbehörde für das landwirtschaftliche Fachrecht (Düngemittelrecht) sowie die die Landwirtschaft betreffenden abfallrechtlichen Vorschriften (Bioabfallverordnung und Klärschlammverordnung) ist das Regierungspräsidium KasselÖffnet sich in einem neuen Fenster, für den Bereich Pflanzenschutz das Regierungspräsidium GießenÖffnet sich in einem neuen Fenster (Pflanzenschutzdienst).

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