Erhalten, Fördern, Beraten, Anpassen, Vermitteln, Vernetzen, Verarbeiten und Vermarkten – eine Streuobstwiesenstrategie für Hessen
Viele Streuobstwiesen sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden, unter anderem aufgrund ihrer Ortsrandlage, der heranrückenden Bebauung oder weil die Wiesen in Ackerflächen oder Plantagenanlagen umgewandelt wurden. Obwohl Streuobstwiesen in Hessen mittlerweile geschützt sind und als Kulturlandschaft gelten, gibt es nur noch etwa 17.500 Streuobstbiotope auf einer Fläche von insgesamt etwa 9.100 Hektar. Streuobstwiesen werden als „gefährdete“ Lebensräume in der „Roten Liste“ aufgeführt. Verschärft wird die Situation der Gebiete durch die Folgen der Klimakrise.
Die Streuobstwiesenstrategie hat daher das Ziel, durch die Unterstützung bestehender Initiativen die Kulturlandschaft Obstwiese voranzutreiben, Maßnahmen zu bündeln und zu verstärken sowie Lücken beim Schutz der Wiesen zu schließen. Dazu sind Anreize und Unterstützung für die Pflege der Bäume und der Wiesen ebenso notwendig wie die Vermittlung von verlorengegangenem Wissen über Sorten und die fachgerechte Pflege. Gleichzeitig gilt es, Anpassungsmöglichkeiten an die Klimakrise zu entwickeln.
Dafür stehen für die Umsetzung jährlich bis zu 1 Million Euro bis zum Jahr 2025 an Fördermitteln zur Verfügung. Die hessische Streuobstwiesenstrategie ergänzt die Anstrengungen in anderen Lebensräumen: mehr Naturwälder im Staatswald, Schutz der Niedermoore, Projekte für die Leitarten der Feldflur und 100 Wilden Bäche für Hessen. So soll flächenübergreifen und überregional biologische Vielfalt gesichert werden.