Ministerin vor einem Bach

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Dombach soll wieder wild und naturnah fließen

Natürliche Bäche sind von unschätzbarem Wert für unsere Umwelt. Sie sind Lebensadern in unseren Landschaften und bieten vielfältige Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Das Programm "100 Wilde Bäche für Hessen" hat sich zum Ziel gesetzt, unsere Bäche in ihrem natürlichen Zustand wiederherzustellen. Einer dieser Bäche ist der Dombach in Bad Camberg. Umweltministerin Priska Hinz hat heute im Rahmen ihrer Sommertour die Renaturierungsmaßnahmen besucht.

„Wir schützen die Artenvielfalt in Hessen und unterstützen hierfür Kommunen bei der Umgestaltung von Bächen wie dem Dombach, sodass naturnahe und artenreiche Lebensräume im und am Gewässer entstehen können. Davon profitieren nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die Menschen vor Ort, die sich an lebendigen Bächen erholen können“, sagte Hinz. „Auch der Hochwasserschutz und die Wasserqualität können durch die Renaturierungsmaßnahmen profitieren und die Folgen des Klimawandels können abgemildert werden, wenn unseren Gewässern wieder mehr Fläche zur Verfügung gestellt wird.“

Fische können wieder frei schwimmen

Am Dombach versperrten bisher Wehre und andere Wanderhindernisse den Fischen und Gewässerorganismen ihren Weg durch den Bach. 15 dieser Querbauwerke im Gewässer wurden in den vergangenen beiden Jahren durch die Stadt Bad Camberg mit Unterstützung der Hessischen Landgesellschaft (HLG) als Dienstleister im Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ beseitigt und naturnah umgestaltet, damit der Bach wieder frei und wild fließen kann. „Mit der Umsetzung der Maßnahmen wird eine ungehinderte Wanderung zwischen den einzelnen Lebensräumen im Bach ermöglicht und Laichplätze können wieder erreicht werden. Damit fühlen sich Arten wie Groppe und Bachforelle wieder wohl. Aber auch die hier ansässigen Populationen von Eisvögeln und Schwarzstörchen werden von den Maßnahmen profitieren“, erklärte die Ministerin.

Fortschritt und Ausblick zum Programm

„Seit dem Projektstart im Jahr 2019 konnten wir mit allen Kommunen individuelle und fast vollständig vom Land Hessen finanzierte Unterstützungsleistungen für die Renaturierung von Bächen durch den Dienstleister HLG vereinbaren. Und wir haben bereits an 5 Gewässern Renaturierungen abgeschlossen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz in Bad Camberg. Rund 150 Runde Tische wurden durchgeführt. 46 Ausschreibungen von Ingenieur- oder Planungsleistungen sind erfolgt bzw. laufen. Außerdem konnten wir für die am Programm teilnehmenden Kommunen bereits bei 16 Renaturierungsmaßnahmen eine Landesförderung bewilligen und für weitere Maßnahmen eine Vollfinanzierung über vertragliche Regelungen sicherstellen.

„Das regelmäßig durchgeführte Monitoring an den Gewässern zeigt, dass landesweit deutlich mehr strukturverbessernde Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den guten ökologischen Zustand an Bächen und Flüssen zu erreichen. Das Programm 100 Wilde Bäche für Hessen wird deshalb mit der dritten Bewirtschaftungsperiode zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie bis Ende 2027 fortgesetzt“, erklärte Hinz.

Hintergrund

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gibt vor, dass die Gewässer bis zum Jahr 2027 in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden müssen. Die Herstellung des guten Zustandes der Gewässer ist in der Regel die Aufgabe der gewässerunterhaltungspflichtigen Kommunen. Um die Kommunen bei den Renaturierungsprojekten zu unterstützen, wurde im Jahr 2019 das Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ ins Leben gerufen. Für die teilnehmenden Kommunen wird durch das Land ein Dienstleister, die Hessische Landgesellschaft mbH (HLG) bereitgestellt, der die Kommunen von den ersten Planungsschritten bis hin zur baulichen Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen eng begleitet und unterstützt.

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