Drei Personen im Freien bei der Bescheidübergabe

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Umweltministerium fördert Haus- und Hofbegrünung mit 520.000 Euro

Zunehmende Hitze- und Dürreperioden sowie Starkregenereignisse zeigen immer deutlicher, dass es notwendig ist, neben Klimaschutz auch die Anpassung an die unabwendbaren Folgen der Klimakrise voranzutreiben. Gerade in Kassel wurde dies am 22. Juni spürbar, als schwere Unwetter über die Stadt und ganz Hesse hinweggezogen sind. Sturm, Starkregen und Hagel haben Bäume entwurzelt, zahlreiche Keller sin vollgelaufen und Straßen wie die Wilhelmshöher Allee waren teilweise überflutet. Der Schaden an kreiseigenen Gebäuden beträgt mindestens 1,5 Millionen Euro. Deshalb fördert Hessen unter anderem die Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Entsiegelung und Begrünung von Höfen. Klimaschutzministerin Priska Hinz hat hierfür heute einen Bescheid über 520.000 Euro an die Stadt Kassel übergeben.

„Mit diesen Maßnahmen kann Regenwasser bessern gespeichert werden und gleichzeitig besser versickern, sodass Überschwemmungen eher vermieden werden. Außerdem wird die Hitze in den Bereichen reduziert, in denen der städtische Wärmeinseleffekt deutlich spürbar ist. Dies ist in Kassel vor allem im Stadtteil Schillerviertel der Fall. Durch eine hohe und enge Bebauung tritt hier vermehrt ein Überhitzungseffekt auf. Im Stadtgebiet in Rothenditmold ist der Grund für die Überwärmung vor allem ein in der Nähe liegendes Industriegebiet sowie die topografische Lage. Durch Entsiegelung und Begrünung kommt es zu einem Kühlungseffekt, die Biodiversität wird gesteigert und die Staubbindung verbessert“, erklärte die Ministerin.

Der Oberbürgermeister der Stadt Kassel Dr. Sven Schoeller führt aus: „Das Klima wandelt sich und so ist es nur vernünftig, dass auch wir uns anpassen. Ich bin der Landesregierung sehr dankbar, dass sie unser Engagement hier unterstützt. Weniger Versiegelung und mehr Grün in der Stadt tragen nicht nur zum Mikroklima, sondern auch ganz entscheidend zur Lebensqualität bei. Wir sind bereits eine der grünsten Städte Deutschlands, aber die Unterschiede zwischen den Quartieren und Stadtteilen sind groß. Besonders im neuen Fördergebiet lassen sich noch viele Potenziale heben. Ich lade daher alle Eigentümerinnen und Eigentümer ein, die Mittel aus dem Förderprogramm abzurufen.“

Private Haus- und Hofbesitzer können die Anträge für die Förderung voraussichtlich ab Mitte September bei der Stadt Kassel stellen.

Hintergrund

Mit der Klimarichtlinie fördert das Hessische Umweltministerium seit 2016 neben Klimaschutz- auch Klimaanpassungsmaßnahmen in Kommunen. Mit diesem Förderangebot werden Kommunen beispielsweise bei der Entsiegelung, Begrünung und Beschattung öffentlicher Flächen sowie privater Immobilien vom Land finanziell unterstützt. Auch Dachbegrünungen öffentlicher Gebäude und die Schaffung von innerörtlichen Wasserflächen können hierüber finanziert werden. Außerdem werden Öffentlichkeitsarbeit, Bildungs- und Informationsinitiativen im Klimabereich sowie die Beteiligung an Wettbewerben finanziell unterstützt. Kommunen und kommunale Unternehmen können hierüber Fördermittel unter anderem zur Umsetzung ihrer Klimaschutzpläne beantragen.

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