Solarpanels

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Jährlicher Strombedarf von rund 1.550 Haushalten gedeckt

Bad Camberg. Etwas über ein Jahr nachdem die Gemeinde Bad Camberg den Satzungsbeschluss für den Solarpark beschlossen hat, ist ein weiterer Baustein zur Energiewende fertig. Direkt an der Bundesautobahn A3 bei Bad Camberg liegt der erste Solarpark der EnBW in Hessen. Freitagnachmittag (14.10.) weihte die EnBW gemeinsam mit Hessens Umweltministerin Priska Hinz, Kreisbeigeordnetem Ruprecht Keller, Bürgermeister Jens-Peter Vogel und Bürgern aus der Region den neuen Solarpark ein.

Die rund vier Megawatt große Anlage im Landkreis Limburg-Weilburg erzeugt Solarenergie, die den jährlichen Strombedarf von rund 1.550 Haushalten decken kann. Sie teilt sich in drei Solarfelder auf. Die entlang der A3 verlaufende Bahnlinie verläuft zwischen den Solarfeldern. Fährt man mit dem Zug von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn, so führt die Strecke bei Bad Camberg mitten durch den Solarpark hindurch.

Solarenergie wichtiger Baustein für Klimaneutralität im Land

In ihren Grußworten an die Gäste erläuterte Umweltministerin Priska Hinz: „Wir haben ein klares Ziel: Bis spätestens 2045 will das Land klimaneutral sein. Der weitere Ausbau der Solarenergie ist dabei ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Neben der Leistung der Solarenergie für den Klimaschutz macht der Krieg in der Ukraine sehr deutlich, dass wir noch schneller von den fossilen Energieträgern loskommen müssen. Für die dringend notwendige Energiewende werden landesweit 10.000 - 15.000 Hektar Fläche für großflächige PV-Anlagen benötigt. Die Kommunen müssen dafür im Rahmen der Bauleitplanung geeignete Flächen zur Verfügung stellen. Es ist gut zu sehen, dass Bad Camberg hier vorangeht!“

Michael Class, der bei EnBW die Portfolioentwicklung der Erzeugung verantwortet, betonte bei der Einweihung, wie wichtig jede einzelne Kilowattstunde aus erneuerbaren Energien ist. „Um Deutschland ein stückweit unabhängiger von den Importen an fossilen Energieträgern zu machen, müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren von heute an mindestens verdreifachen. Dafür brauchen wir nach wie vor vereinfachtere und schnellere Genehmigungsverfahren, die in der Praxis anwendbar sind und auch angewendet werden.“ Bis Ende 2025 will EnBW die Hälfte ihres Erzeugungsportfolios aus Erneuerbaren Energien decken.

Landrat Michael Köberle, der vor Ort von Ruprecht Keller vertreten wurde, findet Projekte wie den neuen Solarpark bei Bad Camberg begrüßenswert, da sie einerseits unabhängig von Energielieferungen machen und zudem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Rund 9.000 Solarmodule erzeugen umweltfreundlichen Strom für 1.550 Haushalte

Auf einer Baufläche von rund 5,5 Hektar erzeugen 8.970 Solarmodule rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Solarenergie, die einen jährlichen Strombedarf von etwa 1.550 Haushalten abdecken können. Damit lassen sich pro Jahr rund 2.800 Tonnen Kohlendioxid (CO₂) einsparen. Zum Vergleich: ein Hektar Wald bindet pro Jahr rund 10 bis 13 Tonnen CO₂.

Zur Begrünung als extensives Grünland hat die EnBW vor Kurzem die gesamte Projektfläche (rund 6,6 Hektar) heimisches Saatgut auch zwischen und unter den Modulen eingesät. Im Verlauf des Herbstes pflanzt sie noch Hecken und Sträucher an. So fügt sich die Anlage besser ins Landschaftsbild ein und bietet einen geschützten Lebensraum für Pflanzen und Tiere.