Ein Steinkauz sitzt auf einem Ast.

Steinkauz

Verweilt auf Feld, Wiese und in Gärten - Mit dem Programm „Förderung von Leitarten der Feldflur“ will das Land Hessen dem Steinkauz wieder einen geeigneten Lebensraum schaffen.

Der nur amselgroße Steinkauz (bis 23 cm) - die drittkleinste Eule Europas – ist an seinem dichten, dunkelbraunen und weißlich geflecktem Federkleid zu erkennen. Der flache Oberkopf trägt keine Federohren, dafür sind die bernsteinfarbenen Augen mit hellen Oberaugenstreifen verziert. Gebrütet wird gerne in Astlöchern, die auch als Tagesverstecke dienen. In der Abenddämmerung und nachts jagt der Steinkauz fliegend und laufend nach Mäusen, Käfern, Nachtfaltern und Regenwürmern. Er kann auf dem Boden laufend eine Feldmaus fangen.

Ab Mitte April legt das Weibchen drei bis fünf Eier und bebrütet sie alleine (20-30 Tage). Auch die Nestlinge versorgt allein das Weibchen. Etwa nach einem Monat verlassen die Jungvögel zeitweise die Bruthöhle und klettern umher, da sie erst nach weiteren zwei Wochen flugfähig sind.

Steckbrief Steinkauz

Der Steinkauz lebt seit Jahrhunderten in direkter Nähe zu Menschen: intakte Streuobstwiesen, extensive Grünland- oder Dorfrandgebiete mit hochstämmigen Bäumen (auch Kopfweiden) sowie Weinberge mit Trockenmauern und Hohlwegen sind ideale Brutgebiete.

Als Brutplatz, Tagesversteck und Sitzwarte nutzt der Steinkauz gerne Höhlungen alter Bäume, Nischen in Gemäuern und Scheunen.

Zum Jagen muss die Vegetation ganzjährig niedrig sein, damit die Beute am Boden geortet werden kann.

1. Streuobstwiesen und Kopfbäume sind seit den 1960er Jahren stark zurückgegangen. Auch andere geeignete Bruträume fallen zunehmend Sanierungen und modernen Bauweisen zum Opfer.

2. Der Umbruch von Wiesen und Weiden in Ackerland reduziert ehemals ergiebige Jagdgebiete in der Kulturlandschaft.

Wichtig ist der Erhalt alter Streuobstwiesen mit ihrem Angebot an Bruthöhlen. Durch das Nachpflanzen und Ergänzen neuer Hochstämme werden Bestände revitalisiert und ausgeweitet. Gleiches gilt für das Erhalten von Kopfbäumen in extensiv genutzten Landschaftsteilen, in denen langfristig Grünland, wie Mähwiesen, Weiden und Streuobstwiesen gesichert werden. Auch kleinräumig unterschiedliches Mähen wäre sehr hilfreich, um in größeren Grünlandkomplexen zusammen mit extensiver Beweidung die Verfügbarkeit von Nahrung für den Steinkauz zu erhöhen.

Nisthilfen („Steinkauzröhren“) machen nur dort Sinn, wo auch das Nahrungsangebot für eine Population vorhanden ist. Dort ersetzen sie größere Naturhöhlen, die Schutz vor Fressfeinden wie dem Marder bieten können. Engagieren Sie sich auch bei Eulenschutz-Aktionen, die unter anderem die Pflege und Unterhaltung von traditionellen Streuobstwiesen übernehmen.

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