Ein Feldhase springt über Rasen.

Feldhase

Unterwegs in offenen und halboffenen Landschaften - Mit dem Programm „Förderung von Leitarten der Feldflur“ will das Land Hessen dem Feldhase wieder einen geeigneten Lebensraum schaffen.

Der flinke Feldhase liebt trockene, offene Flächen. Auf Äckern, Weiden und Wiesen verweilt er tagsüber gerne in einer flachen Mulde (Sasse). Durch sein erdbraunes Fell bestens getarnt bleibt das bis zu 70 Zentimeter große und bis zu fünf Kilo schwere Tier fast unsichtbar. Gefahren erkennt der Feldhase vor allem über sein hochentwickeltes Gehör. Er ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Nach sechs Wochen Tragzeit bringt das Weibchen bis zu fünf Junge zur Welt, die als Nestflüchter ihrer guten Tarnung vertrauen müssen. Denn über die ersten vier Wochen kommt die Häsin nur nachts zum Säugen vorbei. Den restlichen Tag verharren die Junghasen regungslos in ihrem Lager.

Steckbrief Feldhase

Offene Flächen mit vielfältigen, strukturreichen Äckern, Weiden und Wiesen. Es kommen aber auch regelmäßig Hasen im Wald vor.

Sein vielfältiges Futter besteht aus Wildkräutern und -gräsern, Getreide, Feldfrüchten, Trieben, Knospen, Rinde und Blättern junger Bäume.

Hohes Gras oder Hecken, Blühstreifen und Getreidestoppeln geben dem Feldhasen Deckung vor Greif- und Rabenvögeln, vor Fuchs, Dachs und Hauskatze.

1. Der Strukturwandel in der Kulturlandschaft reduzierte in den letzten 100 Jahren das vielfältige Mosaik verschiedener Fruchtfolgen und Nutzungsformen. Der Lebensraumverlust wird heute durch Bauvorhaben und Infrastrukturprojekte weiter verschärft.

2. Dünger und Pflanzenschutzmittel intensivieren die Landnutzung, wodurch Deckungs- und Nahrungsflächen als Rückzugsorte und Lebensraum verlorengehen.

3. Schnelle landwirtschaftliche Maschinen verletzten und töten viele Junghasen, die tagsüber gerne in Bodenmulden bis zum Abend ausharren.

4. Straßen zerschneiden den offenen Lebensraum von Feldhasen, sodass leider viele (Jung-)Tiere im Straßenverkehr getötet werden.

5. Nasskalte, regenreiche Winter- und Frühjahrsperioden, die derzeit deutlich zunehmen, führen zu einer hohen Sterblichkeit der Junghasen.

Bereits im Februar drücken sich die ersten, nur faustgroßen Junghasen in ihre Erdmulde. Da sie in den ersten Wochen keinen Fluchtinstinkt besitzen und sie häufig alleine ausharren, könnte der Eindruck des „Verlassenseins“ entstehen. Doch es besteht kein Grund zur Sorge. Die Häsin sucht die Jungtiere nur nachts zum Säugen auf. Eine Aufzucht in menschlicher Obhut ist sehr schwierig und meist erfolglos.

Hundebesitzer sollte daran denken, dass die Junghasen bereits im ausgehenden Winter auf den Äckern und Wiesen, teilweise am Rande des Weges, liegen und nicht flüchten. Betreten Sie die Acker- und Grünlandflächen nicht, sondern bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen.

Maßnahmen zum Artenschutz

Profitieren können Feldhasen von Blühflächen, die Nahrung und Unterschlupf bieten. Ohne Pflanzenschutzmittel entwickeln Ackerrandstreifen wieder eine artenreiche Wildkräuter-Flora. Wird eine Wiese übers Jahr nicht gemäht und die Vegetation bleibt auch im Winter unberührt, können diese Altgrasareale dem Feldhasen wichtige Schutz und Nahrungsreserven anbieten. Gleiches gilt für extensiv genutzte Flächen, Brachen, artenreiche Hecken und Säume.

Verzichten Landwirtinnen und Landwirte im Frühjahr auf Walzen, Schleppen und Striegeln und verschieben die erste Mahd zudem in den Juli, können mehr Junghasen überleben, da sie in den letzten Wochen nicht flüchten. Der Einsatz von Wildmeldern an landwirtschaftlichen Maschinen oder die Suche mit einer Wärmebildkamera rettet den Hasennachwuchs.

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