Ministerin Hinz übergibt den Förderbescheid an Bürgermeister Jürgen Rogg für die Stadt Dietzenbach.

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Gründach und Photovoltaikanlage auf dem Dietzenbacher Capitol

Umweltministerin Priska Hinz überreicht der Stadt Dietzenbach knapp 390.000 Euro im Rahmen der Klimarichtlinie

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„Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Gemeinsam können wir es schaffen und den Klimawandel ausbremsen. Den Städten und Gemeinden nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, denn sie setzen Klimaschutz ganz konkret vor Ort um, wie hier in Dietzenbach. Mit der Klimarichtlinie fördern wir Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Dietzenbach möchte das Dach des Capitols begrünen und dort ebenfalls eine Photovoltaikanlage installieren. Damit verbessert die Stadt den Klimafußabdruck der kommunalen Liegenschaft und wirkt gleichzeitig den Auswirkungen der Klimaveränderungen entgegen. Dafür kann ich heute den Förderbescheid über fast 390.000 Euro überreichen. Dietzenbach erhält damit eine Förderquote von 100 Prozent, die wir derzeit allen Kommunen gewähren, die Mitglieder im Bündnis der Klima-Kommunen sind“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz, die bei ihrem heutigen Besuch in Dietzenbach Bürgermeister Jürgen Rogg die beiden Förderbescheide übergab.

Die Stadt Dietzenbach ist seit 2020 Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen. Auf dem Capitol stehen insgesamt 1.850 qm Flachdachfläche für Dachbegrünung und Photovoltaik zur Verfügung. Mit der Photovoltaikanlage soll ein Teil des Strombedarfs der Liegenschaft in Eigennnutzung und damit weitgehend CO2-neutal bereitgestellt werden. Ein Batteriespeicher soll den Anteil des selbstgenutzten PV-Stroms erhöhen. Ein Teil der Stromproduktion wird in das öffentliche Netz eingespeist und reduziert damit dort den Anteil fossiler Energie. Damit können rund 153.800 kWh/a fossiler Primärenergie und somit ca. 31,2 t CO2-Äquivalent pro Jahr eingespart werden. Die Begrünung des Flachdachs trägt als zusätzliche Isolierung zum Abpuffern von Temperaturschwankungen, Regen und Sonnenbestrahlung bei und hat dadurch auch eine kühlende Wirkung und führt zu einem besseren Stadtklima. Dachbegrünungen leisten zudem einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Es werden 50 bis 90 Prozent der Niederschläge auf den Dachflächen zurückgehalten und durch Verdunstung direkt in den Wasserkreislauf zurückgeführt. Das nicht von den Pflanzen aufgenommene Restwasser wird erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung von der Dachfläche abgeleitet. Durch entsprechende Gestaltung entsteht auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

In den Jahren 2021 und 2022 stellt das Land zusätzlich 4 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen für Klimamaßnahmen den Kommunen zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wird die Förderung über die Klima-Richtlinie aufgestockt. Insgesamt stehen jährlich 7,5 Millionen Euro bereit. Klima-Kommunen erhalten eine 100-Prozent-Förderung und bis zu 400.000 Euro für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, alle anderen Kommunen erhalten eine 80-Prozent-Förderung. Die Nachfrage des bestehenden Förderangebotes ist seit Einführung der Klimarichtlinie in 2016 von 4 Bewilligungen auf 70 Projekte mit über 5,3 Millionen Euro Fördermittel im Jahr 2020 deutlich gestiegen. Von 2016 bis 2020 konnten insgesamt 162 kommunale Vorhaben mit einem Fördervolumen von über 13 Millionen Euro bewilligt werden. In der ersten Jahreshälfte 2021 wurden bereits über 2,4 Millionen Euro für 31 Projekte bewilligt, davon 30 in Klima-Kommunen. Auch die Bedeutung von Maßnahmen zur Klimaanpassung wie beispielsweise Studien und Analysen zum Gefährdungspotential durch Starkregenereignisse ist deutlich gestiegen. Waren es im Zeitraum 2017 bis 2020 jährlich 1 bis 2 Anträge liegt die Anzahl im ersten Halbjahr 2021 bereits bei 11 bewilligten Maßnahmen.

Aktuell sind bereits 295 Kommunen im Bündnis der Klima-Kommunen vertreten, was rund ¾ aller hessischen Kommunen entspricht. Dabei wird das Angebot für die Klima-Kommunen fortlaufend weiterentwickelt, zuletzt durch zusätzliches Personal für Beratung und Unterstützung der Kommunen bei der kommunalen Treibhausgas-Bilanzierung. Außerdem gibt es seit diesem Frühjahr als zusätzliches Angebot eine vorkonzipierte Photovoltaik-Kampagne, die Kommunen anpassen und zur Ansprache der Bevölkerung direkt verwenden können.

Weitere Informationen:https://umwelt.hessen.de/klima/foerderunÖffnet sich in einem neuen Fenster

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