Ministerin Hinz steht gemeinsam mit anderen auf dem Eube-Platau (Teil des Biosphärenreservat Rhön)

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Ein besonderer und schützenswerter Lebensraum: Bergwiesen in der Rhön

Umweltministerin Priska Hinz besucht auf ihrer Sommertour das Biosphärenreservat Rhön

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„Die Bergwiesen im Biosphärenreservat Rhön sind ein bedeutender Lebensraum. Hier findet man gefährdete Pflanzen wie Arnika, Küchenschelle und Silberdistel und selten gewordenen Vögel wie Wiesenpieper, Braunkehlchen und Wachtelkönig. Die auf diesen Wiesen lebenden Tier- und Pflanzenarten brauchen einen besonderen Schutz. Ihr Erhalt hat außerdem für die hier erholungsuchenden Menschen einen sehr hohen Wert. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass hier im Biosphärenreservat ein ehrgeiziges Projekt zum Schutz und Erhalt dieser gefährdeten typischen Rhöner Landschaft umgesetzt wird“, sagte Umweltministerin Priska Hinz, die heute anlässlich ihrer diesjährigen Sommertour das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön besuchte. Auf dem Eube-Platau südwestlich der Wasserkuppe bei Gersfeld informiert sich Hinz über den aktuellen Stand zum Schutz der Rhöner Bergwiesen. Das der EU geförderte Life-Projekt wird vom Landkreis Fulda umgesetzt, ist auf 6 Jahre angelegt und hat einen Gesamtetat von rund 6,5 Millionen Euro, der Anteil des Landes Hessen beträgt 2,6 Millionen Euro.

Das Projekt läuft noch bis 2022, da einige Maßnahmen auch coronabedingt noch nicht umgesetzt werden konnten, will das Biosphärenreservat eine Verlängerung um zwei Jahre bei der EU beantragen. „Ich hoffe sehr, dass wir die bisherige gute Arbeit im Projekt erfolgreich fortsetzen können. Um dies zu unterstützen, hat Hessen sich bereit erklärt, die dazu notwendigen Personalkosten von rund 700.000 Euro bereitzustellen“, erklärte Hinz. „Außerdem werden wir noch in diesem Jahr mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes‘ (GAK) zusätzliche Flächen erwerben und umgestalten.“ Neben den staatlichen Mitteln beteiligt sich auch der NABU am Ankauf von Flächen.

Projektleiter Elmar Herget und Torsten Raab von der Biosphärenreservats-Verwaltung erläuterten einzelne Schritte des Projekts von Wiesenpflege, Saatgutgewinnung und Wiederherstellung von Bergwiesen. Bei der Wiederherstellung werden Samen von bestehenden Bergwiesen aufgefangen und auf einer noch zu entwickelnden Wiese ausgebracht, dabei kommt eine spezielle Erntemaschine zum Einsatz, die heute vorgeführt wurde. Hubert Beier, Vorstand des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön berichtet gemeinsam mit den im Projekt beteiligten Landwirten Martin Schiffhauer und Andreas Weber über Grünlandwirtschaft und Naturschutz in der Rhön. „Um solche besonderen Lebensräume zu schützen, ist es wichtig, Naturschutz und Landwirtschaft zusammenzudenken. In diesem Projekt ziehen Naturschutzverbände, Landwirtinnen und Landwirte und die Verwaltung an einem Strang und haben so bereits viel erreicht. Auf knapp über 400 Hektar Wiese ist das Projekt bereits aktiv und es soll noch mehr werden,“ ergänzte Hinz. Um die Bergwiesen zu erhalten, darf auf ihnen nicht gedüngt werden. Dünger würde den mageren Rasen zerstören, der dann Jahre braucht, um zu regenerieren. Es findet eine frühe Beweidung und eine späte Beweidung mit Rindern, Schafen oder Ziegen statt, im Sommer gibt es eine Weisepause. Die Beweidung hilft auch, dort wo Verbuschung droht, diese zu vermeiden. Die Landwirte erhalten dafür eine Förderung über das Agrarumweltprogramm HALM. Außerdem werden sie über das Projekt bei der Pacht unterstützt.

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